Konkret über Softwarethemen schreiben: Tipps für die Kommunikation von Software-Unternehmen

Software-Unternehmen stehen vor der Herausforderung, über abstrakte Softwarethemen konkret und lebhaft zu schreiben. Oft geht es um Begriffe wie „Skalierbarkeit“, „Modularität“ oder „Cloud-native Architektur“, die zwar prägnant klingen, aber für viele Menschen schwer greifbar sind. Der Schlüssel, um diese abstrakten Themen besser verständlich zu machen, liegt darin, sie in konkrete, alltägliche Beispiele und lebhafte Metaphern zu verpacken. Das hilft nicht dem Unternehmen, sein Angebot, seine Produkte und seine Expertise verständlich seinem Zielpublikum zu präsentieren.

1. Abstrakte Begriffe mit greifbaren Beispielen erklären

Ein häufiger Begriff in der Softwareentwicklung ist „Skalierbarkeit“. Auf den ersten Blick klingt es nach einem rein technischen Konzept, das in Angebotspräsentationen auftaucht. Was bedeutet Skalierbarkeit konkret?

Stellen wir uns vor, wir führen ein Café. An einem normalen Wochentag bedienen wir 20 Kunden gleichzeitig ohne Probleme. An einem Samstagmorgen kommen aber plötzlich 50 Kunden auf einmal. Um dieser erhöhten Nachfrage gerecht zu werden, brauchen wir unter anderem mehr Mitarbeitende – unser Café muss also skalieren, um den Ansturm zu bewältigen.

Bei Software ist es ähnlich: Wenn eine Anwendung mehr Benutzeranfragen verarbeiten muss, kann sie zusätzliche Ressourcen (z. B. Server) bereitstellen, um diese zu bedienen. Das ist Skalierbarkeit in einer Sprache, die jeder versteht.

2. Komplexe Konzepte mit alltäglichen Metaphern beschreiben

Abstrakte Software-Konzepte lassen sich oft durch anschauliche Metaphern verständlich machen. Nehmen wir zum Beispiel das Konzept der „Containerisierung“. Für jemanden ohne technisches Hintergrundwissen könnte der Begriff „Container“ irritierend sein. Was ist ein Software-Container?

Hier kann man sich den Vergleich mit realen Frachtcontainern auf Schiffen vorstellen. Ein physischer Container hat eine feste Größe, eine genormte Struktur und enthält verschiedene Güter – egal, ob es sich um Möbel, Kleidung oder Lebensmittel handelt. Der Vorteil ist, dass diese Container dank Standardisierung überall auf der Welt problemlos transportiert werden können.

In der Softwareentwicklung ist ein Container ähnlich aufgebaut: Er enthält alles, was eine Anwendung zum Laufen braucht, wie Bibliotheken und Abhängigkeiten, und kann auf verschiedenen Systemen gleich gut „transportiert“ bzw. ausgeführt werden. Dieser Vergleich macht klar, warum Containerisierung nützlich ist und wie sie funktioniert.

3. Lebhafte Geschichten nutzen, um technische Prinzipien zu verdeutlichen

Ein weiteres Beispiel dafür, wie man abstrakte technische Prinzipien lebhafter beschreiben kann, ist der Vergleich zwischen Microservices und einer großen, komplexen Maschine.

Stellen wir uns ein altes Uhrwerk vor, das aus Hunderten von Zahnrädern, Federn und Schrauben besteht. Wenn eine Feder bricht, muss die gesamte Uhr auseinandergenommen werden, um das Problem zu beheben. Das ist vergleichbar mit monolithischen Softwarearchitekturen, bei denen jede Komponente eng miteinander verbunden ist.

Microservices hingegen sind wie moderne elektrische Geräte, bei denen jede Komponente separat ausgetauscht werden kann. Wenn die Batterie kaputt ist, tauschen wir nur die Batterie aus und nicht das ganze Gerät. Auf diese Weise ist eine Microservices-Architektur flexibler und wartungsfreundlicher als ein Monolith.

4. Zahlen und Daten nutzen, um Abstraktes konkret zu machen

Manchmal hilft es auch, abstrakte Begriffe mit Zahlen greifbarer zu machen. Stellen wir uns das Beispiel „Latenz“ vor, also die Verzögerung bei der Datenübertragung in einer Softwareanwendung. Anstatt abstrakt über „hohe Latenz“ oder „niedrige Latenz“ zu sprechen, lassen sich konkrete Zeitwerte verwenden.

Beispielsweise könnte man sagen: „Eine Verzögerung von 100 Millisekunden entspricht dem Blinzeln eines Auges, aber eine Verzögerung von einer Sekunde fühlt sich an, als müsste man beim Bezahlen an der Kasse einen Moment warten.“ Diese Art von Vergleich hilft dabei, ein Gefühl für die Auswirkungen technischer Leistungskennzahlen zu bekommen.

5. Visualisierungen als unterstützende Mittel

Manchmal können grafische Darstellungen helfen, abstrakte Konzepte lebendig zu machen. Eine gute Visualisierung kann komplizierte technische Diagramme verständlicher und greifbarer machen.

Zum Beispiel lassen sich Datenflüsse in einer verteilten Softwarearchitektur mit dem Bild eines komplexen Straßennetzes vergleichen, wo Datenpakete wie Autos sind, die von einem Knotenpunkt (Server) zum anderen fahren. Eine Staukarte, die langsame und schnelle Verbindungen zeigt, verdeutlicht den Datenfluss, ähnlich wie eine Verkehrsübersicht in einer Stadt den Verkehrsfluss anzeigt.

6. Konkrete Anwendungsszenarien diskutieren

Abstrakte Softwarebegriffe wie „Cloud-native“ werden greifbarer, wenn man sie in konkreten Anwendungsszenarien erklärt. Anstatt nur zu sagen, dass eine Anwendung „Cloud-native“ ist, kann man beschreiben, wie diese Architektur in der Praxis genutzt wird, um beispielsweise eine hochverfügbare Anwendung für einen globalen Markt bereitzustellen.

Man könnte etwa erklären, dass ein Online-Händler, der auf einer Cloud-native Architektur basiert, problemlos Angebote zur Weihnachtszeit erweitern kann, um einer gesteigerten Nachfrage gerecht zu werden. Wenn der Ansturm vorüber ist, lassen sich die Ressourcen wieder automatisch reduzieren. So wird das Konzept nicht nur technisch, sondern auch geschäftlich relevant.

Konkret und lebhaft schreiben, um Ihre Kund*innen zu überzeugen

Über abstrakte Begriffe in der Softwarebranche konkret und lebhaft zu schreiben, erfordert die Fähigkeit, technische Themen in alltägliche Beispiele, lebhafte Metaphern und konkrete Szenarien zu übersetzen. Die Aufgabe der Kommunikationsabteilung des Software-Unternehmens besteht also darin, die technisch anspruchsvollen Themen auf konkrete, lebhafte und vor allem verständliche Weise dem Zielpublikum zu präsentieren.

Gerne unterstütze ich Sie oder Ihr Kommunikationsteam als Texter mit IT-Berufserfahrung bei der Konzeption und Umsetzung konkreter, lebhafter und kundenorientierter Texte.