Recherchen für eine authentische Success Story 

Success Stories präsentieren Kundenprojekte eines Unternehmens. Dazu benötigen diejenigen, die sie schreiben, Informationen über die Projektmitglieder, den Projektablauf, die verwendeten Methoden und Werkzeuge, das Endresultat und einiges mehr. Das klingt zwar nicht schwierig, kann aber trotzdem mit den falschen Recherchen schief gehen. Denn das Ziel der Recherchen ist, dass eine Success Story die richtigen Informationen authentisch präsentiert. 

Informationen selbst recherchieren, nicht liefern lassen 

Es ist mir schon mehrmals passiert, dass ich den Auftrag hatte, eine Success Story zu schreiben, aber selbst nicht oder kaum recherchieren sollte. In diesen Fällen erhielt ich schriftliche Antworten von Projektbeteiligten (insbesondere des Kundenunternehmens) auf einen Fragekatalog, der nicht von mir stammte. Ich musste mich mit den vorhandenen Informationen zufriedengeben, weil die Kommunikationswege kompliziert waren (oder wegen Hierarchie gemacht wurden), die Zeit für weitere Recherchen fehlte oder die Personen nicht nochmals behelligt werden sollten. Eine solche Ausgangslage, um eine Success Story zu texten, finde ich unglücklich und unbefriedigend. 

Es klingt vielleicht vorteilhaft, wenn ich als Texter bereits alles, was ich für die Story benötige, vorliegen habe. Ich finde, das Gegenteil ist der Fall. Denn ich muss mich damit abfinden, dass Personen die Informationen gesammelt haben, die womöglich kaum etwas vom Schreiben, Fragenstellen, Recherchieren und von der Textsorte verstehen. Sie haben sich vermutlich auch zu wenig Gedanken über den Fokus der Story, den Aufbau und andere Aspekte gemacht. Ich will damit lediglich sagen, dass die Recherche und Informationsbeschaffung Sache der Person ist, die die Success Story schreibt. Denn nur sie wird entscheiden können, welche Informationen sie auf welche Weise braucht. 

Die eigene Recherche führt zu den gewünschten Informationen 

Am liebsten recherchiere ich alle Informationen für eine Success Story selbst. Das bringt zwar einen gewissen Aufwand mit sich, erlaubt mir aber, alle nötigen Entscheidungen selbst zu treffen. Während der Recherche kann es passieren, dass ich meine Fragen oder meinen Fokus anpassen muss. Im Zweifelsfall kontaktiere ich eine Person nochmals, um Unklarheiten zu beseitigen oder neue Fragen zu stellen. Lese ich Dokumente aus dem Projekt oder schaue mir dessen Endresultate an, liegt es an mir, die relevanten Informationen zu finden. Das alles bereitet mich während des Rechercheprozesses auf die Schreibarbeit vor. 

Um eine authentische Success Story zu schreiben, führe ich am liebsten persönlich Gespräche mit den Beteiligten. Sie können mir am besten erzählen, worum es im Projekt ging, wie das Team zusammengearbeitet hat, welche Herausforderungen sie bewältigt haben und welchen Nutzen das Endresultat haben soll. Mit meinen vorbereiteten und spontanen Fragen suche ich die Informationen, die für die Story relevant sein könnten. Genau das bewerkstelligen schriftliche Fragen selten. Schriftliche Antworten sind meistens zu knapp, zu sachlich und geben kaum etwas von der Persönlichkeit der Beteiligten wieder. Im schlimmsten Fall erhält man keine vollständigen Sätze und Aussagen. Ein persönliches Gespräch gibt mir hingegen nicht nur Informationen, sondern den genauen Wortlaut einer Person (für Originalzitate) und meistens zwischen den “Zeilen” ebenso etwas von ihrer persönlichen Beziehung zum Projekt und dem Projektteam – Dinge, die ich für eine authentische Story benötige. 

Die Success Story präsentiert mehr als nur Informationen 

Success Storys, die konventionell auflisten, was das Problem war, wie dieses gelöst wurde, welche Herausforderungen im Prozess auftraten, welche Technologien eingesetzt wurden (z. B. in IT-Projekten), und vielleicht ein Zitat einer Person vom Kundenunternehmen sind zweifellos informativ. Mit einem solchen Text hebt sich ein Unternehmen jedoch kaum von seiner Konkurrenz ab. Und ansprechend zum Lesen ist der Text auch nicht. 

Damit eine Success Story wirkt, muss sie mehr als nur sachliche Informationen liefern. Sie soll „lebendig” sein, also die beteiligten Menschen zu Wort kommen lassen. Sie soll nicht nur zeigen, dass das Unternehmen Projekte umsetzen und Resultate liefern kann, sondern genauso wie es das macht und wie die Kundschaft die Zusammenarbeit erlebt hat. Ich behaupte, dass das nur gelingt, wenn die Schreibenden mit den Beteiligten persönlich sprechen und deren Aussagen und Geschichten zu einer Success Story formen. 

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