Wie bringe ich mein Sachbuch auf den Punkt? Ein einfacher Satz, der Sachbuchautor*innen fordert 

Ein Sachbuch zu schreiben ist schwierig. Das Sachbuch in einem Satz auf den Punkt zu bringen noch schwieriger. Doch genau diese Anstrengung lohnt sich. Sachbuchautor*innen werden sich klar darüber, was ihr Buch leistet. Die Arbeit an diesem einem Satz, der das Sachbuch auf den Punkt bringt, soll den gesamten Schreibprozess begleiten und die Sachbuchautor*innen dazu bringen, den Kern der Sache herauszuschälen. 

Das Sachbuch in einem Satz auf den Punkt bringen

Es ist bekannt: Kurze Texte zu schreiben ist herausfordernder als längere. Ein Buch in einem Satz zusammenzufassen, zumal wenn es noch im Entstehen ist, ist nervenaufreibend. Was ist die Quintessenz dessen, was ich im Buch auf hunderten Seiten beschreibe? Was muss in den Satz und was lasse ich weg, dass jemand anderes versteht, wovon es handelt? Wie formuliere ich den Satz, dass ich Interesse wecke oder gar jemanden zum Buchkauf motiviere? 

Ryan Holiday, Autor von mehreren Bestsellern zu Marketing und Stoizismus, spricht in seinem Buch Perennial Seller über den einfachen Satz, an dem Sachbuchautor*innen arbeiten sollen. Es geht darum, folgende Punkte zu definieren: 

  • Worum geht es im Buch? 
  • Was soll das Buch bewirken? 
  • Für wen ist das Buch gedacht? 
  • Warum schreibt die Person das Buch? 

Der Satz, den Sachbuchautor*innen mit Inhalten befüllen, lautet in etwa so: 

“In meinem Buch geht es um [Inhalt], das für [Zielpublikum] [Wirkung], weil [Motivation].” 

Abhängig von der Schreibweise kommen die drei letzteren Aspekte in einer anderen Reihenfolge. Auch der Satzanfang kann sprachlich variiert werden (z. B. “Das Buch handelt von…”). 

Für mein erstes Buch Der Schreibzeitplan fiele der Satz zum Beispiel so aus: 

“In meinem Buch geht um das Zeitmanagement beim wissenschaftlichen Schreiben, das Studierende und Forschende aus allen Disziplinen lehrt, wie sie ihr Zeitmanagement in den Griff kriegen, weil ich meine Erfahrung und Expertise weitergeben will.” 

Der Satz liest sich zwar nicht ganz so elegant, aber er fasst alles Wichtige zusammen. Abhängig vom Gebrauchskontext können wir den Satz in mehrere Sätze unterteilen. Im Prozess der Eingrenzung und Fokussierung können wir ihn auch so belassen, um ihn möglichst kurz, prägnant und informativ zu halten. 

Das Sachbuch für andere auf den Punkt gebracht

Sachbuchautor*innen sollten sich nicht erst mit dieser Kurzzusammenfassung ihres Buches befassen, wenn sie das Buchmanuskript fertiggestellt haben. Der Satz hilft ihnen von Beginn weg zu klären, was sie eigentlich im Buch tun, weshalb und für wen. Es ist einer der Übungen, die während des gesamten Schreibprozesses hilft, den Fokus zu finden und zu halten. 

Sobald Sachbuchautor*innen von ihrem Buchprojekt anderen Menschen erzählen, tun sie gut daran, eine Kurzzusammenfassung spruchreif bereit zu haben. Viele Leute bekunden zwar Interesse, hören jedoch selten gerne mehr als eine Minute zu, worum es im Buch geht. Der Satz dient in diesem Fall als eine Art Elevator Pitch, den man in nur wenigen Sekunden raushauen kann und niemandes Aufmerksamkeitsspanne überstrapaziert (ich kenne das aus Dissertationszeiten, als ich versucht habe, Familienangehörigen zu erklären, woran ich arbeite). 

Der Satz ermöglicht Sachbuchautor*innen in kurzer Zeit Reaktionen auf ihr Buchprojekt auszulösen, ohne einen Vortrag halten zu müssen. Sie merken, welche Aspekte zu Fragen, Kommentaren, Erstaunen oder Kritik führen. Der Satz erlaubt eine kontinuierliche Schärfung des Buchprojekts. 

Die Zusammenfassung als Sales Pitch 

Spätestens wenn sich die Autor*innen auf Verlagssuche begeben, ist ein solcher Satz Gold wert. Was sie anfänglich auf engstem Raum zusammenfassten, können sie für im Buchkonzept (Book Proposal) für einen Verlag ausführen. Kommt es zu einer persönlichen Begegnung mit jemandem aus einem Verlag, dient ihnen der Satz als kurzer Sales Pitch (z. B. an einer Buchmesse). 

Die Arbeit am Satz ist Arbeit am Sachbuch 

Der Satz mag noch so simpel wirken, seine Entstehung ist es nicht. Es dürften Wochen, Monate oder sogar Jahre vergehen, bis Sachbuchautor*innen ihr Buch in dieser Kurzform zufriedenstellend und wirkmächtig zusammengefasst haben. Wer regelmässig am Satz arbeitet, feilt immer auch am Buch. 

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